Asiatische Hornisse

Die Asiatische Hornisse – nicht nur ein Imkerproblem
Die Asiatische Hornisse (lat. Vespa velutina) wird oft vor allem als Bedrohung für Imkerinnen und Imker wahrgenommen. Tatsächlich stellt sie eine ernsthafte Gefahr für Honigbienen dar, weil sie gezielt an Bienenstöcken auf Beute lauert und die geschwächten Völker stark unter Druck setzt.
Doch ihre Ausbreitung betrifft weit mehr als nur die Imkerei – sie hat ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen.
Bedrohung für die heimische Insektenwelt
Die Asiatische Hornisse jagt nicht ausschließlich Honigbienen, sondern auch viele andere Insektenarten wie Schwebfliegen, Wildbienen, Hummeln, Libellen, Wespen und Schmetterlinge. Dadurch gerät das lokale Gleichgewicht in unseren Ökosystemen ins Wanken. Eine zunehmende Verbreitung kann die ohnehin gefährdete Insektenvielfalt weiter verringern und damit auch Pflanzenbestäubung und Nahrungsketten (z.B. für Vögel, Igel und andere Insektenfresser) beeinträchtigen.
Auswirkungen auf die Umwelt und Landwirtschaft
Wenn weniger Bestäuber unterwegs sind, leidet die Bestäubung vieler Wild- und Nutzpflanzen. Das kann sich langfristig auch auf landwirtschaftliche Erträge auswirken – etwa bei Obst- und Gemüsepflanzen, die auf Insektenbestäubung angewiesen sind. Somit betrifft die Asiatische Hornisse nicht nur Imker, sondern auch Landwirte und Verbraucher.
Herausforderung für Kommunen und Bürger
Da die Nester der Asiatischen Hornisse oft in hoher Lage – etwa in Bäumen, an Gebäuden oder in Dachstühlen – gebaut werden, können sie auch in der Nähe von Wohngebieten auftreten. Bei Störungen reagieren die Tiere sehr angriffslustig und verteidigen ihr Nest. Für Menschen, insbesondere Allergiker, kann das lebensgefährlich werden. Deshalb ist es wichtig, Funde zu melden und keine eigenmächtigen Beseitigungsversuche zu unternehmen.
Gemeinschaftliche Verantwortung
Die Eindämmung der Asiatischen Hornisse ist eine Aufgabe, die nur gemeinsam gelingen kann. Behörden, Imker, Naturschützer und Bürgerinnen und Bürger müssen zusammenarbeiten, um Vorkommen zu erfassen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Jeder Fund kann helfen, die weitere Ausbreitung zu verlangsamen.
Herkunft und Verbreitung
Die Asiatische Hornisse stammt ursprünglich aus Südostasien. Seit etwa 2004 breitet sie sich jedoch auch in Europa aus – zunächst in Frankreich, später in Spanien, Italien, der Schweiz und seit 2014 auch in Deutschland.
Inzwischen wurden zahlreiche Funde in verschiedenen Bundesländern bestätigt, insbesondere im Südwesten und Westen Deutschlands.
Erkennungsmerkmale
Die Asiatische Hornisse lässt sich gut von der heimischen Europäischen Hornisse unterscheiden:
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Größe: Arbeiterinnen ca. 3 cm, Königinnen bis zu 3,5 cm
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Färbung: Dunkelbrauner bis schwarzer Körper, orangegelbes Gesicht
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Beine: Auffällig gelb gefärbte Beinenden („gelbe Socken“)
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Brutnester: Meist kugelförmig, groß (bis 1 m), häufig in Baumwipfeln oder an Gebäuden
Gefährdung und Verhalten gegenüber Menschen
Die Asiatische Hornisse ist in Nestnähe oder bei Neststörungen (teilweise geschieht das versehentlich) sehr aggressiv. Mehrere Stiche können gefährlich sein, insbesondere für Allergiker. (anaphylaktischer Schock)
Wichtig:
Wer ein Nest entdeckt, sollte nicht selbst eingreifen, sondern den Fund unverzüglich an die zuständige Naturschutzbehörde oder einen Imkerverein melden.
Maßnahmen bei Sichtung
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Neststandort merken (möglichst Foto machen)
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Abstand halten (mind. 10 m)
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Fund melden:
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In Deutschland z. B. über den Artenfinder Rheinland-Pfalz (Meldeaufruf Asiatische Hornisse | Artenfinder Service-Portal)
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als Flyer downloaden


